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Die Summe dessen, was gesagt fcheid des Kirchens worden, ist diese, daß der Kirchen Dienst, den wir Dienits vertheidigen, und den der Err auch unter uns Dudlern aufgerichter hat, in allen Štúcken dem wabren und ihren Kirchen Dienst der Apostel und ersten Christen Widerras gleich sei. Gleichwie hingegen der Kirchen-Dienst

, chern

den unsere Widersacher zu erhalten und zu behaupten suchen, in allen Stücken von jenem unterschieden ist; deshalb ist er demjenigen rielmehr gleich, wider welchen die Schrift zeuget, und solchen an den falschen Pros pheten und Lehrern bestraft und verdammt; wie

auf folgende Art kürwich erläutert werden mag. Der wab:

  1. Der Kirchen Dienst, und die Kirchen-Diener, chen Die die wir vertheidigen, und vor rechtmäßig erkennen, ner Beruf. sind solche die von Christo und seinem Geist uns

mittelbar zum Werk des Diensts berufen und gesandt sind. Dern deshalb waren die heiligen Apos

stel

Derinter:

ren Stit:

fiel und Propheten berufen, wie aus diesen Schrifts Stellen erhellt, Matth. 10, 1. 5. Ephef. 4, II, Hebr. 514.

I. Aber der Kirchen-Dienst, und die Kirchen-Dies ner, für die unire Gegner streiten, sind solche, die Eeinen unmittelbaren Beruf von Christo haben, und für welche die Leitung und Bewegung des Geistes nicht nötig gehalten wird; sondern die von unbekehrten und gottlosen Leuten berufen, ausgesandt und verordnet werden. Solche was ren ehemals die falschen Propheten und Lehrer, wie aus diesen Ortn in der Schrift zu ersehen, ger. 14, 14. 15. itern cap. 23, 21. und cap. 27,15.

II. Die Kirchens Diener die wir behaupten, sind Wahrer solche, die durch den Geist Gottes getrieben und Kirchengeleitet werden, und durch die Kraft und Wür:

Wegweikung seiner Gnade in ihren Kerzen gehöriger sei. massen bekehrt und wiedergeboren, und deshalb fromme, heilige und begnadigre Leute sind. Sole che waren die heiligen Propheten und Apostel, wie zu sehen aus der i Tim. 3, 2. 3. 4. 5. 6. Tit. I, 7. 8. 9.

  1. Aber die Kirchen-Diener, denen unsere Widers facher das Wort reden, sind solche, bei welchen die Gnade Gottes keine nötige Eigenschaft ist, und die deshalb, ihrer Meinung nach, Richren.Dies ner sein können, ob sie schon gorclose, unheilige, und árgerliche Leute sind. Solche waren die fals schen Prophéten und Apostel, wie aus Midh. 2, 5. 11. I Tim. 6, 5. 6. 7. 8. 2. 2 Tim. 3, 2. 2 Petr. 2, 1. 2. 3. erscheint.

III. Die Kirchen-Diener, die wir vor genelin Wahrer halten, sind solche, die in dem Werk des Diens Kirchenstes, nicht aus ihrer eigenen-bloßen natürlichen Werk oder Kraft und Vermögen, sondern wie sie durch den Amtes

Verrichs Geist GOtces getrieben, bewegt, unterstäget, tung. fil

erleuchtet,

erleuchtet, und mit Sülfe und Beistand begnas diget werden, ihr Amtausrichten, ermahnen und arbeiten, und als gute Haushalter der manchers ley Gnade Gottes, nach der Gabe, die sie enis pfangen haben, dienen. Solche waren die beilis gen Propheten und Apostel, 1 Petr. 4, 10. IT. I Cor. I, 17. cap. 2, 3, 4, 5, 13. Apoft. Gesch. 2, 4. Matth. 10, 20. Marc. 13, II. Luc. 12, 12. I Cor. 13, 2.

  1. Aber die Kirchen-Diener, wie sie unsere Wis dersadjer haben wollen, sind rolche, die den Geist Gottes weder erwarten, weder boffen, noch näs thig haben, daß er sie im Werk des Diensts creis be und bewege; sondern was sie tun, das tun sie aus ihren eigenen Kräften und Vermögen, und nach demjenigen, was sie von dem Buchs staben der Schrift gesammelt, und aus andern Büchern zusammen gestohlen haben. Dieses tras gen sie in der Stärke ihrer eigenen Weisheit und Heredtsamkeit vor, und reden es nicht im Bes weiß und Bezeugung des Geistes und der Kraft. Solche waren die falschen Propheten und Apostel; wie erhellt Jerem. 23. 30. 31. 32. 34. x. i Cor. 4, 18. Judd 16.

IV. Die Kirchen-Dicner die wir vertheidigen, sind solche, die beilig und demüthig sind, und wegen des Vorzugs und Kangs mit niemand streiten; sondern vielmehr einer dem andern mit Sanfts müthigkeit und 58flichkeit zuvor zu kominen, und einander in Liebe zu dienen suchen; auch nicht verlangen, von den übrigen Christen, durch ihre Kleidung und breiten phylacteria oder Säus me an denenselben, unterschieden zu werden, und sich gern grüssen lassen auf den Markten, noch auch gern oben an Tigen über Tisch, und in den Schulen, und von den Leuten allenial Meister

genennt

Wahrer Diener Demuth.

genennt sein wollen etc. Solche waren die heilis gen Propheten und Apostel, wie abzunehmen aus Mattiy. 23, 8. 9. 10. und cap. 20, 25. 26. 27.

  1. Aber die Kirdyen-Diener, so unfere Widerfas cher vor reditmaßig erkennen, sind rolche, die um den Vorzug mit einander zanken und streiten, und immer einer dem andern vorzugehen, und den Rang über ihn zuhaben trachtet. Indem sie, auf eine ehrgeizige Weise, alle die vorher gedachten Thorbeiten lieben, verlangen und mit Gewalt zu erzwingen suchen. Solche waren die falschen Propheten und Apostel in den vergangenen Zeiten, Matth. 23, 5, 6, 7.

V. Die Kirchen - Diener, die wir vertheidigen, Wahrer sind solche, die, gleichwie sie es umsonst empfans Diener

freie Gabe. gen haben, deshalb es auch umsonst mitteilen. Die der Leute Silber, Gold, oder Kleider nicht ber gehren. Auch nicht ihre Güther und Verinogen; sondern sie selbst, und die Seligkeit ihrer Seelen suchen. Die mit ihren eigenen Sänden zu ihrer Tóthdurft wirken, und für sich und ihre Sámis lien selbst das tägliche Brodt erwerben. Und wenn sie zu ein oder der andern Zeit von Gott berufen werden; fo, daß das Werk des Herren sie an der ordentlichen Fortsegung ihrer Sandi Arbeit verhindert, mit demjenigen, was ihnen von solchen, denen sie das Geistliche mitgetheis let, dargereicht wird, vorlieb nehmen, und, wenn sie Fahrung und Rleider haben, sich bes gnügen lassen. Solche waren die heiligen Prophes ten und Apojtel, wie zu sehen Matth. 10, 8. Apost. Gesch. 20, 33. 34. 35. I Tim. 6, 8.

  1. Aber die Kirchen-Diener, mit denen es unses de Gegner balten, sind solche, die, gleichwie sie es nicht umsonst empfangen haben, deshalb es auch nicht umsonst mitteilen wollen; sondern sie sind

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geißig,

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geißig, tun, um schändlichen Gewinnsts wils len, dasjenige, was sie nicht tun sollten. Als, da sie um das Miethe:Lohn predigen, und fürs Geld weissagen, und auf ihren Gewinn aus ihs ren Vierteilen (oder Kirchspielen) sehen, und denen, die ihnen nichts ins Maul geben, den Rrieg ankündigen ac. freßige Sunde, die nims mermehr gnug haben. Sirten, die sich selbsts weiden, und nicht die Seerde. Die das Fett fressen, und sich mit der Wolle Kleiden: Rauf mannschaft mit den Seelen treiben, und dem Weg Baalams folgen, welcher den Lohn der Uns gerechtigkeit liebte. Solche waren die falschen Propheten und Apostel. Jes. 56, 11. Ezech. 34, 2. 3. 8. Mich. 3. 5. 11. Tit. 1, 10. II. 2 Petr.

21 I. 2. 3. 14. 15. Wahrer Mit einem Wort, wir sind für einen heiligen, Stirchens Diemer den geistlichen, reinen und lebendigen KirchensDienst,

wo die Kirchen - Diener, bei allen Eritten und

Schritten ihres Diensies, durch den Geist Gottes fchaften.

sowohl berufen, ausgerüstet und verordnet sind, als auch erleuchtet, geleitet und getrieben werden. Wenn dieser Geist fehlt, so urteilen wir, daß sie auf: hören, Diener Christi zu sein.

Die aber darfür halten, daß dieses Leben, diese Gnade und dieser Geist kein wesentliches Stück iha res Kirchen Dienstes sei, die suchen einen menschlis chen, fleischlichen, magern, unfruchtbaren und todten Kirchen-Dienst zu unterstützen; davon wir, leider ! die Früchte bei ihren meisten Gemeinen vor Augen sehen, bei welchen derjenige Aussprud, des Herrn wohl recht eintrift, Jerem. 23, 32. Ich habe sie nicht gesandt, und ihnen nichts befohlen, und sie sind auch diesem Volk nichts núße, spricht der ‘Err.

Der ben und Eigen: