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Denn es giebt zweierley widrige Mach, ohne die ten, Krafte oder Geister, nämlich die Macht und

der Geist dieser Welt, worin der Fürst der Fins múrket, ist frernig herrscht, und zwar über so viele, als davon nicht ange getrieben werden, und darinnen würken; und hernach

die Nacht, Kraft oder Geist Gottes, in welcher i Gott würfet und regieret, über so viele, als dars innen und daraus wurken. . Worin demnach die Dinge, daran ein Mensch denket, und darinnen er sich übet, immer mehr bestehen mögen, und wenn sie il;rer Natur und Gestalt nach, nody so geistlich, und gottselig sind, fu lange als er in dem natürlichen und verderbten Geist und Willen arbeitet, und sich bes weget, und nicht in der Kraft Gottes, und durch

die Kraft Gottes, so fündiget er in allen, und wird Prov. 21, nicht von Gott angenommen. Daher ist beides

das Pflügen und Beten des Gottlosen Sünde. Also auc) was ein Mensch in und aus dem Geist und Kraft Gottes tlyut, und wirkt, da sein Verstand und Willen dadurch erleuchtet und bewegt wird, es mögen geistliche, bürgerliche oder auch nur natúrs

liche Handlungen sein, so ist er in den Augen GOt: Jac. 1,25. tes damit angenehm, und darinnen gesegnet. Aus

besagtem erhellt, wie nichtig und ungereimt derjenis ger. ihr Einwurfist, die da sagen, daß sie in dem Pres digen und Beten auf den Herrn harren. Da doch das Harren an sich selbst vielmehr eine sich leis

dend verhaltende Gelassenheit oder Zuversicht, als eis Beten und ne Handlung bedeutet. Und dabereits gezeigt wors Predigen den, und noch weiter gezeigt werden soll, daß das Geist ist ei: Predigen und Beten, ohne den Geist, eine Beleis ne Beleidi: digung Gottes ist, weil man nicht auf ihn harrt;

und das Predigen und Beten, durch den Geist, noth: wendig cin stilles Sarren voraus repet, um die dars zu leitenden Bewegungen und Einfluise des Geistes zu fühlen; und da letztens an verschiedenen von denjes

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gungODE tes.

nigen Ortn, wo das Beten befohlen wird, als Matth. 26,41. Marc. 13. 33. Luc. 21, 36. 1 Petr. 417. Das Wachen, als eine vorhergehende Bereits ung dazu, auf eine ganz besondere Weise vorber ges feßet wird: Also schließen wir billig und mit Gewiß. heit, daß, weil das Sarren und Wachen so besons ders geboten und angepriesen worden, und auf keine walire Weise, als in diesem innerlichen Schweigen des Gemüts, mit Ausschliessung des Menschen eiges nen Gedanken und Einbildungeni, vollzogen werden kan; dieses Stilsdhweigen notwendig ein besonders und vornehmes Haupt-Stück des Gottesdiensts sein muß.

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