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weder durch
nen.
IIT. S. XIII. Zum dritten erscheint die Vortrefliche Der Gots tesdienst
Eeit dieses Gottesdienstes ferner daraus, daß er der Quas durch die Bosheit beides der Menschen und Teufel ker hat
nicht hat können gehindert oder unterbrochen werden,
wie bei aller anderer ihrem gar leichtlich geschehen kan. noch Deus
Nun mag aber die Verhinderung und Unterbrechung fel genins des Gottesdiensts auf zweierley Weise verstanden dert und werden. Entweder, da mir uns vom Zusammenkoms chen mers men abgehalten sehen, meil wir durch äussertidie Ges ben tóns Walt von einander getrennet und abgesondert sind;
oder wenn uns erlaubt ift, zusammen zu kommen, wir aber durch allerhand erregten Tumult, Lärmen und Verwirrung, die boklafte Mensdyen, uns zu belastis gen und zu verstöhren, gebrauchen mögen, unterbros chen werden. In beiden diesen Betracytungen nun tut es dieser Gottesdienst allen andern auf eine auss nehmende Weise zuvor. Denn so weit auch die wahren Glieder unseres Volfs von einander abgeschieden oder zusammen zu kommen verhindert sind, so wird Dennoch, weil ein jeder innerlich zu dem Maß des Lebens in ihm selbst gesammelt ist, eine geheime SEinigkeit und Gemeinschaft genossen, welche der Teufel mit allen seinen Werkzeugen, zu unterbrechen und zu hindern, zu schwad) und unvermögend ist. Zweitens aber erhellt eben so wohl, (was diejenis gen Belästigungen, die vorfallen, weil wir beisams men sind, anlangt) was dieser wahre und geiitlis che Gottesdienst vor allen andern vor herrliche Vors teile gebiehret. Angesehen wir, ungeachtet tausends erley Unterbrechungen und Beleidigungen, davon eine einzige genug wäre; alle andere Arten der Christen zu verhindern, Kraft des eigentlichen Werens dieses Gottesdiensts, vermögend gemesen, solchen vor Gott ununterbrochen zu erhalten, und zugleich ein Exempel unserer Christlichen Gedult gegen alle, auch dfters zur Belehrung und Überzeugung unserer Widersa der,
an
bald unter:
an den Tag zu legen. Denn es findet sid; keine Art des Gottesdiensts, so bei andern gebräuchlich ist, wels cher bestehen kan; (ob ihnen schon erlaubt ist, zus famnien zu kommen,) wenn sie nicht entweder von der Obrigkeit bevolmachtiget, oder befihüßet wers den, oder sich selbjt mit dem Arm des Fleisches vers theidigen. Wir aber üben zu gleicher Zeit unsern Gottesdienst gegen den Allerhöchsten aus, und ers tragen auch dabei gedultig die Schmach und Schans de, welche Christus als eine, allen wahren Christen gar gemeine und gewöhnliche Sache vorher vers kündiget hat. Denn wie können die papisten ihre Der Gote. Mejle tesen, wenn einer darinnen ist, der sie jidhret, der Papis oder beunruhiget? Man nehme ihnen nur das Meß: ften mirb buch, den Relch, die Sostie, und den priesterlis
brochen. chen Schmuck hinweg, ja man verschütte nur das Weyhwasser oder den Wein, oder blase die Lichter aus, (melches im Augenbilck geschehen kan,) so ist der ganze Handel verdorben etc. und kan kein Opfer geopfert werden. Man nehme den Lutheranern, oder denen Der Pro- von der bischöflichen Kirche ihre Liturgie, oder und Wies ihr gemeines Gebet-Buch hinweg, so hat der Got: dertäufer
ihrer dess
tesdienst ein Ende. Verrücke den Calvinisten, den
gleichen.
Arminianern, Socinianern, Independenten, oder Anabaptisten das Pult, die Canzel, die Bibel und das Stunden-Glaß; oder made nur ein folch Ges tümmel, daß des Predigers Stimme nicht kan ges bóret werden, oder siólre ihn nur deshalb, ehe er kommt, oder beraube ihn seiner Bibel oder seines Buchs, so muß er versiummen. Denn sie halten es alle vor eis ne Keßerei, wenn man harrt, damit man reder moge, wie der Geist auszusprechen gebietet: Und deshalb kan ihr ganzer Gottesdienst gar leichtlich verstöhret werden. Allein, wenn Menschen zusammen kommen, deren Gottesdienst nicht in folien äußerlichen Wers ken be steht, und die sich nicht darauf verlassen, was
einer
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Tantitiens
einer herprediget, sondern sich nur bloßniederseßen, in der Srille auf Gott zu harren, und aus allen sichts baren Dingen gesammelt zu werden, und den Herrn im Geist zu empfinden, so kan sie keines von diesen Dingen verbindern; davon wir mit Wahrheit versis chern mögen, daß wir dessen empfindliche Zeugen gewesen sind. Denn wenn sich die durch die Boßheit und Mißgunit unserer Widersacher aufgehegte Obrigkeit aller mögliden Mittel (und dennoch vers geblich) bedient, uns von unsern Zusammenkünften,
und zwar öffentlich und vor aller Welt, in unsern eis Die Leiðen genen init Fleiß dazu gemietheten Häusern, abzubals derer Quiz ten, so haben doch
weder Leib-noch Lebens-Strafen, ihrer gott: Verweisung ins Elend, Gefängniß, Geld - Bussen, seligen Zus Sdiluge, Geisselung, noch auch andere solche teuflis künfte. sche Erfindungen etwas auszurichten vermocht, uns
von unsern heiligen Versammlungen abzuschrecken. Und nachdem wir alfo, sage ich, unsere Freiheit, zus sammen zu kommen, öfters mit viclen und fchweren Leiden erkaufet, so haben unsere Widersacher einen andern Weg genommen, und uns das gottloseste und leichtfertigste Gesindel, ja den rechten Abschaum lasterhafter Menschen auf den Hals geheßet, welche durch alle Arten eines recht unmenschlichen, viehischen und barbarischen Bezeigens, uns zu erzúrnen, zu ers müden, zur Ungedult zu bewegen und zu ,belästigen gesucht, aber vergebens. Es ist fari unglaublich, ja eine rechte Schande, daß es unter Leuten, die sich vor Christen ausgeben, gedacht werden soll, was vor abscheuliche Dinge von dergleichen Art der Menschen Augen gesehen haben, und davon ich, nebst andern, felbit meinen Teil des Leidens empfunden haben. Da haben sie uns öfters geschlagen, Wasser und Kotly auf uns geschüttet. Da babén sie getanzet und gesprungen, gesungen und die allerleichtfertigjien und gottlosesten Worte hervorgebradyt; gewaltthätigkeis
ten
ten und schändliche Händcl verübet, andächtigen Weibern und Jungfrauen ganz unverschämter Weise begegnet, uns verbonet, gespottet, und verlästert, und uns gefraget, ob der Geist noch nicht kominen wäs re? Und noch weit mehrere und árgere Dinge, wels che allhier zu erzehlen, zu verdrießlich und zu ärgerlich sind: Und alles dieses da wir auf eine ernsthafte und stille Weise beisammen gesessen, und auf den Herrn gewartet haben. Daß demnach durch alle diese Boßs heiten unsere innerliche und geistliche Gemeinschaft mit Gott, und mit einander selbst in dem reinen Leben der Gerechtigkeit, keineswegs verhindert worden. Sondern der Herr,dem unser Leiden, unsere Schmach und Trübsal um seines Zeugnisses willen bekannt war, hat im Gegenteil seine Macht und Herrlichkeit viel überflüßiger unter uns sehen lassen, und uns durch die Empfindung seiner Liebe, womit unsere Seelen erfüls let waren, machtiglicl) erquicket; und zwar um so viel desto mehr, da wir uns in dem Namen des Verrn, Prov. 18, der ein festes Schloß der Gerechten ist, wodurch wir uns dergestalt beschirmet saben, daß uns durch ihre Boßheit
kein innerlicher Nachteil verursachet wers den kunnte, versammelt befanden: Wie auch, daß er uns von dem eitlen Namen, und dem leeren Befennt niß des Christentums befreit, unter welchem uns fere Widerfacher sich nicht scheueten, solche bittere und verfluchte Früchte hervor zu bringen. Ja Gott hat bisweilen, mitten in diesen Tumulten und Widerses Bungen, einen oder den andern unter uns, durch seinen Geist, auf eine mächtige Weise berreget, von derjes nigen Freude zu zeugen, die wir ungeachtet ihrer Boßheit empfanden; ebenso, zum Beweis und Bekräfs tigung des Geistes, gewaltiger Weise wider ihre Thors heit und Gottlosigkeit zu enfern; daß sie die Gewalt der Wahrheit öfters einiger massen zur Ruhe und Stils le gebradyt, und den ungestümmen Strom ihrer Wuth
und
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Meer; len der
Weg.
der Cleri:
Der Stab und Raserey aufgehalten und gehemmet hat. Gleichs teilte das wie ehemals Moses mit seinem Stab die Wellen des
rothen Meers zerteilte, daß die Kinder Ifrael tros durch mici chenes Fusses hindurch gehen konnten; deshalb hat auch
Gott durch seinen Geist mitten in dieser Flut der Bung bah- Ruchlosigkeit einen Weg vor uns gebahnet, ihn auf net sich der eine friedsame Weise zu geniessen und zu besigen, und Geist einen unsern ihm zu Ehren angestellten Gottesdienst zu vols
lenden. So, daß bisweilen bei solchen Gelegenheiten
unterschiedenie von unsern Widersachern und Verstobs Mas por rern hierdurch der Wahrheit überzeugt, und gesamms thòrichte let worden sind, von Verfolgern, mit uns Leiðende zu Handel sein. Auhier muß nicht vergessen, sondern zu einem Bie junge immerwährenden Gedächtniß aufgezeichnet werden, Hrut von und vor Augen bleiben, daß sich bei diesen tollen und sen vorge:
thòrichten Handeln, ja recht bestialischen und viehis nommen? schen Betragen, so man uns in unsern geistlichen Zus
sammenfünften zu Fränken und zu belästigen gebraus chet, sich niemand geschäftiger erwiesen, als die juns gen Studenten auf den Universitäten, welche die Philosophie und so genannte Theologie studieren, und darunter sich viele zum heiligen Ministerio oder Predig-Amt vorbereiten. Wenn wir alle die Greus er, die in diesem Stück von der jungen Brut der Clerisei gegen uns verübet worden, zu Papier brins gen sollten, es würde keinen kleinen Folianten ausmas chen; wie die Christlichen Gemeinen, so der Herr zu seiner reinen Anbätung in Oxford und Cambridge in Engeland, und zu Edinburg, und Aberdeen in Schottland, wo die Universitäten sind, gesammelt hat, zur Genüge bezeugen können.