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Über dieses wissen wir, daß wir hierdurch dienft des

in der Ordnung des neuen Bundes siehen, und in altenBun- der Tat Jünger Christi sind, indem wir nuit ihm demogot an solcher geistlichen Anbätung, die im Geist und

Wie der Gottes:

in der Wahrheit geschieht, Teilnehmen. Weil, tesdienft gleichwie er war, deshalb auch wir in dieser Welt sind. unterschien Denn der Gottesdienst des alten Bundes hatte eis den if ? ne äußerliche Herrlichkeit, einen Tempel, und man- cherley Cerenionien, und war voller äußerlichen Glanz und Majestär, hatte ein äußerliches Tabernacul oder eine Sútte und einen Alltar, mit Gold, Silber und Edelgesteinen gezieret; und die Vollziehung ihrer Opfer war an einen äußerlichen besondern Ort, nema lich den äußerlichen Berg Zion, gebunden, und dens jenigen, die da beten wollten geziemete, mit auf den äußerlichen Tempel zugekehrten Angesichtern zu beten. Und deshalb muste dieses alles durch einen äusserlis chen Arin unterstütet und beschirmet werden. So konnten auch die Füden ihres Gottesdiensies nicht eher rubig pflegen, als wenn sie vor der Gewalt ihrer duiserlichen Feinde sicher waren. Daher wenn ihre Feinde zu einer oder der andern Zeit den Meister über sie spielten, so wurde ihre Herrlichkeit verdunkelt, ihre Opfer unterbrochen, und die ganze Gestalt ihres Gottesdienstes verderbet. Darum beklagen, bes trauren und beweinen sie die Zerjidhrung ihres Teins pels, als einen unwiederbringlichen Verlust. Aber Der Gots Jesus Christus, der Urheber

und Stifter des neuen tesdienst Bundes, bezeugt, daß Gott der Err weder an Bundes ift diesem nody an jenem Ort, sondern im Geist und innerlich.

Joh. 187 in der Wahrheit anzubeten sei. Und gleichmie sein Reich nicht von dieser Welt ist; deshalb be steht auch sein Gottesdienst nicht darinnen, noch brauchet er die Weisheit, ‘Ebre, Rostbarkeit und Serrlich, keit dieser Welt, hat auch nicht nötig, durch irdis sche Pracht geschmückt und ausgezieret, oder durch weltliche Macht und fleischlichen Arm unterstüßet, erhalten und geschüßet zu werden: Sondern wird von denen, die geistlich gesinnt sind, aller Widersess ung, Gewaltthätigkeit und Boßheit der Menschen

ungeachtet,

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ungeachtet, getrost fortgeseget. Denn du derselbe nur bloß geistlich ist, so kann ihn der fleisdylide Arm des natürlichen Menschen nicht erreichen, oder ihm derges ftalt beikommen, daß er dessen Andad)t stóhren und hindern könnte. Gleichwie J’Esus Christus, der Urs beber defelben, sein geistliches Reich befaß und innen hatte, da er von den Menschen unterdrucfet, verfolgt

und verworfen wurde : Und gleichwie er, der Wuth Col. 2, 15. und Bobbeit aller Teufel zum Trok, fúrstenthume

und (Hewaltigen ausgezogen, und sie Schau ges tragen offentlich, und einen Triumph aus ihnen gemacht, und durch den Tod die Macht genoins

men dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist Hebr.2,14. dem Teufel; deshalb können ihn auch alle seine Nachfols

ger, nicht nur ohne die geringite Beschirmung des fleisdyliden Arms, sondern auch mitten unter der Vers folgung und Bedruckung, frölich anbeten und verelis ren. Denn weil ihr Gottesdienst geistlich ist, so

wird er auch durch die Kraft des Geistes vertheidiget Fleischlis und erhalten. Solche Gottesdienste hingegen, die cher Gots fleiscblich sind, und in fleischlichen und äußerlichen kan ohne Zeremonien, Gebräuchen und Beobachtungen, den Arm bestelen, bedürfen eines fleischlichen und äußerlichen des Flei: fches nicht

Arms zu ihrer Beschirmung und Vertheidigung, fonft Bestehen. können sie nicht aushalten und vor sich geben. Und des

rohalben fiehet inan, daß die verschiedenen Gottes: dienste unserer Widersacher, so wohl der Katholiken als Protestanten, von dieser Art sind, und nicht zur Walren geistlichen Verehrung des neuen Bundes und zur Kirche Christi gehören: Weil solche, wie bereits erwelnet worden, ohne der Beschirmung und Unterjiúşung der weltlichen Obrigkeit nicht bestehen, noch auch bei Ereignung des geringsten Widerstandes vollzogen werden können. Denn sie stehen nicht in der Gedult des fanftmüthigen Jesu, daß sie ihm unter dem Leiden, unter Sdymadh, Schande und lästerung

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dienen und anhangen sollten. Und daher sind alle dies jenigen Kriege, Schlachten und Blutvergiessen unter den Christen entsprungen. Weil sich ein jeder Cheil seinen eigenen Weg und Gottesdienst durch den Arm des Fleisches zu vertheidigen und zu schützen bemület hat. Ja daherist auch die ungebeuré Sóls len-Geburt der Verfolgung entjianden, davon bers nach mit mehrerm.

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