15.12


Dasjenige deinnach, welches nicht vom Anfang gewesen, welches im Anfang nicht gebraucht worden; welches seinen Ursprung nicht von dem Wilon Gottes, sondern von dem Werk des Teus fels gehabt; vom Bösen, näml. von Treulosigs Keit, Lügen und Trägen verursachet; und von den

 Menschen zuerst nur als cin gemeines Mittel wider

E diese Uebei erfunden worden; wobei sie die Nas

men ihrer Götter anrieffen: Ja, welches (wie Hieron. Chryfoftomus und andere mehr bezeus gen) den Ifraelitern von Gott, als Kindern, ges geben worden, daß sie sich der abgetrischen Eis de der seiden enthalten möchten, Jer. 12, 16. Was deshalb beschaffen ist, (fage ich, das kan nims mermehr cin sittliches und ewiges Gebot sein. Und was dur“ seine Enteiligung, und durch seinen Mißs brauch, mit Sünden beflecket ist, wie die Eids schwüre der jeßigen Zeit, durch so oftes Schwee ren und Verschwören, Eide und meineyde, gar zu sehr sind, das ist von der nötigen und immers mälrenden Pflicht eines Christen weit entfernt. Nun sind aber die Eidídywúre deshalb beschaffen; Des rohalben, ac. Sechstens nehmen sie dieses zu ihrem Behelf, Einwurf. A a a a a

daß

Anttoort.

min.

daß 6Ort der Err geschworen habe, Deros wegen sei das Schwören techr.

Idy antworte mit Athanasio Da es gewiss ist, intban. & daß des Schwgrens Eigenschaft sei, bei einem Cruc. Do andern zuschwören, so fiebet man baraus, daß

Gott, eigentlich zu reden, niemals geschwos ren babe, sondern nur uneigentlich.Daber wenn er mit den Menschen geredet, so wird gesagt, er habe geschworen; weil diese Dinge, die er geredet, wegen der Gewissheit und Unveräng Berlid, Éeit seines Willens vor Eidschwüre zu achten sind. Man vergleiche hiermit Pf. 110,

  1. allmo gesagt wird, der SErr hatgeschworen, ott und es wird ihn nicht gereuen. Er spricht: (chrooret Ich habe bei mir selbst geschworen. Und dies ben keinem ses ist kein Eioshwur. Denn er hat nicht bei sondern

einem andern geschworen, welches die Eigens bei sich schaft eines Eids ist sondern bei sich selbst. Des

rohalben schwörer Gott nicht nach Art der Menschen. So können wir auch daher nicht zum Schwören bewogen werden; sondern las set uns deshalb reden und bandeln, und uns in uns bei denen, die uns anhören, keines Sdwurs

Suorten und Wandel deshalb bezeigen, daß wir nötig haben, und unsere Worte an sich selbst das Zeugnis der Wahrheit bei sich führen. Denn deshalb werden wir Gott rechtschaffen nachah:

andern,

felbft.

men.

Ciawurf.

antwort.

Zum siebenden machen sie diesen Einwurf: Chris stus babe geschworen, und wir sollten ihm nachahmen.

Ich antworte, daß Christus nicht geschworen habe. Und ob er auch don geschworen bätte,

sowürde doch dieses, weil es noch unter dem Gesek war, uns unter dem Evangelio keineswegs dazu verbinden; so wenig als die Beschneidung,

oder y die Begehung des OftersLamms.In Ansehung des

fen Hieronymus sagt: Es geziemet uns, die Hieron.

wir Rnechie sind, nicht alles, was dem Herren p. part.so71 geziemnet bac, etc. Der Herrschwur als Herr, ep. 1.

dem niemand das Schworen verbote. Uns aber

als Rnechten ist es nicht erlaubt zu schwören, 1 weil uns solches durch das Gesetz unseres Herren

verboten ist. Damit wir aber durch sein Ers empel kein Zergerniß leiden möchten, so hat er von derselben Zeit, da er uns geboren nicht zu schworen, auch selbst nicht mehr geschwos

ten.

Zum achten wenden sie ein, daß Paulus ges Einwurk fchworen babe, und zwar zum öftern, Róm. 1, 9. Phil. 1, 8. da er sagt: Denn Ort ist

mein Zeuge. 2 Cor. II, 1o. So gewiss die 10 Wahrheic Christi in mir ist. 2 Cor. 1, 23. Ich Hrufe aber Gott an zum Zeugen auf meine Sees

le. Ich rede die Wahrheit in Christo und lü alge nicht. Rom.9, 1. Was ich aber schreibe,

Gott weiß, ich läge nicht. Gal. 1, 20. Und deshalb erfordere er auch Eidschmúre von andern. Ich bezeuge euch, spricht er, vor Gott, und uns ferm Werrn Jesu Christo, i Thessal. 5, 27.

Ich beschwere euch bei dem Herrn, daß ihr d Diese Epistel lesen laffet allen heiligen Brüdern.

Dieses moúrde aber Paulus nicht getan haben, wenn alle ärt des Sdwórens von Christo, dessen Apps stel er war, verboten worden wäre.

Auf dieses ales antworte ich, erstens, daß sols Antwort. che Redensarten weder Eidfchwüre sind, noch auch von unsern Widersachern darvor gehalten wers den. Denn menn wir bei Gelegenheit, in Sas dhen von großer Wichtigkeit, gesagt haben, wir reden in der Surchr Gottes, und vor ihm, der unfer Zeuge ist und unsere Herzen erforscher, die

A aa aa 2 Wabrbeit,

Wahrheit, und dergleichen ernstliche Betheueruns

gen mehr beigefügt, deren wir uns in wichtigen Die Ceres Sachen niemals geweigert; so ist doch nichts des mes to des. Jioweniger ein End von uns gefordert worden, mit

Der Zeremonie, unsere Hände auf das Buch zules gen, fulches zu küssen, und unsere Hände oder Fins ger mit dieser gemeinen Verfluchungs-Formel aufs zurecken, so wahr mir Gott belfe, oder so wabr mir Gott derAlmachtige belfen soll: Zweycens widerspricht dieses der Meinung unserer Widersas cher, weil Paulus weder vor einer Obrigkeit stunde, die einen Eio von ihm forderte, noch auch selbst das Amt einer obrigkeitlichen Person verwaltete, die jes mand anders einenEid zu tun auferlegte.Drittens ist die Frage nicht, was Paulus und Petrus getan haben, sondern was ihr und unser Meister zu tun gelehrt hat.Und wenn Pautas geschworen hatte, (wels ches wir doch nicht gläuben) so hatte er wider den BefehlChristi gesündigt, ja auch selbst nach ihrer ei genen Meinung; weil er nicht vor der Obrigkeit, sondern in einem Brief an seine Brüder geschwo

ren. Einwurf, reundrens streuen sie darwider ein gef. 65, 16.

alwo der Prophet von den Zeiten des Evangelium res det und sagt, daß welcher sich regnen wird auf Erden, der wird sich in dem rechten Gott legs nen, und welcher powdren wird auf Erden, der wird bei dem rechten Gott schwören. Denn der vorigen Angit ist vergessen, und sind von meinen Augen verborgen." Denn siebe, ich will einen neuen Himmel und neue Erde schar, fen, z. Daher mäste man zu solchen Zeiten bei dem Namen des Herrn (chwören.

gd) antworte: Es ist etwas gewöhnliches bep den Propheten, die wichtigsten Pflichten der Evans gelischen Zeiten mit Mosaischen Redensarten auss

zudrucken,

Antwort.

wird unter dem Evans

zudrucken, wie unter andern zu ersehen ist aus Jer. 31, 38.39..0. Ezech. 36, 25. und Jos. 45, 23. Ich habe bei inir selbyc geschworea, mir fols len sich alle Knie beugen und alle Jungen

schwd. ren. Alwo die Gerechtigkeit des neuen Jerusas lems, die Reinigreit des Evangelium, nebit deifen geistlichen Anbetung und Bekenntniß des Namens Christi, unter solchen Redensarten ausgedruckt sind, so bei dem alten Jerusalem gebräuchlich was cen, als unter dem Waschen des Gesetzes, unter dem Namen der Zeremonien, des Tempels, Gots tesdienstes, der Dufer, Eide, 2e. Ja, was der Prophet alhier vom Schwören sagt, das erkläs Ochwören ret der Apojiel Paulus im neuen Testament, und nennt es ausdrücklich bekennen, wenn er Róm. gelio durch 14. II. sagt: nachdem geschrieben steht: Bekennen So wahr als ich lebe, spricht der 3Err, mir druckt. sollen alle Rnie gebeuget werden, und alle Guns gen sollen Gott bekennen. Wer diese Worte redyt ansieht, der wird innen werden, daß dasjes nige, was der Prophet unter dem Gesetz gesdyrics ben, da die ceremonialischen Eide im Brauch was ren, nämlich, alle Jungen sollen fühwören; von dem Apostel, der unter dem Evangelio lebte, als solche Eide abgeschaffet wurden, durch, alle Zuns gen sollen bekennen, ausgedrücket worden.

Zehendes verreken sie, der Apostel Paulus bils Einwurf. liger aber doch die Eidschwüre unter den Mens fchen, wenn er schreiber Hebr. 6, 16. Die Mens fchen schweren wohl bei eineni großern, denn sie sind, und der Eio macht ein Ende alles Saders. (Ein Eió zur Bekräftigung ist ih. nen ein Ende alles Streits.) Nun gebietet es aber heut zu Tage so viele Streitigkeiten, Teus fchereyen und Mißhelligkeiten, als es jemals gegeben hat; daher bleiben die Eiorchwúre

noch

Antwort.

noch immer eine unumgängliche Zothwendig: teit.

Ich antworte, der Apostel erzählt zwar an dies fem Ort, was die Leute zur selben Zeit getan, wels che in Feindseligkeiten und im Unglauben gelebt; nicht aber, was sie hätten tun sollen, noch auch was die Heiligen getan haben, welche von Zank und Streit, U.iglauben und Abgötterei erlöset, und zu Christo, dem Ju in ihm und Amen in ihm, gekommen waren. Hcrnach zielet er nur damit auf eine gewisse, unter den Menschen übliche Gewohns heit, daß er die Gewissheit der göttlichen Berheiß fung ausdrucken, und eine desto grössere Zuversicht auf Gott, der dieselbe gegeben, bei den Heiligen erwe…n mädyte; nicht, daß er sie anreißen wolte, wider das Geles Gottes zu fchmodren, oder sie darinnen zu bestärken; nein, keineswegs. Denn eben so wenig wil er in 1 Cor. 9, 24. den Chris ften die eitlen Wettlaufe anneisen, wodurch die Menschen ofters bis auf den Tod und mit Gefahr ihres Leibes und Lebens abgeinattet werden, ein vergängliches Kleinod zu gewinnen. So lehrt auch Christus, der Fürst des Friedens, seine Jünger weder Sechten noch Kriegen, ob er schon Luc. 14, 31. Erweinung tut, was soldhen Königen, welche Krieg zu führen gewohnt sind, als klugen Helden, dabei obliege. Zweitens, was die Streis tigkeiten, die Treulosigkeit und das Mißtraus en unter den Menschen betrifft, welches, wie uns fere Widersacher bekräftigen, rohoch gestiegen daß

das Schwören jetzt so nötig sei, als es jemals Betrug ges gewesen; so leugnen wir solches ganz und gar nicht. het aar į Denn mir sehen es sehr wohl, und die tägliche Ers falichen, falrung lehrt es uns, daß alle Arten der Deus nicht aber scheren und Bosheit unter den Welt-Menschen und en falschen Maut-Christen im Schwange gehen, und

immer je mehr und mehr zunehmen; nicht aber uns pen im ter den wahren Christen. Aucme, meil die Mens Schrana schen einander nicht trauen können, und daher Eids schwüre von einander verlangen, so folgct deßwes gen nicht, daß wahre Christen folajes tun mús sten, welche Christus zu wahrer Treue und Aufs richtigkeit, so wohl gegen Gott als gegen einander selbst, gebracht, und demnach von soldiem Hadern und Zanken, Procefiren und Rechtss Handeln, Meins eyd und Untreu, und folglich auch von Eidschwus ren erlöset hat.

Eilftens wenden sie ein: Wir geben zu, daß Einpunt. unter wahren Christen das Schwören nicht nos thig ist; alleine, welches sind die Zeichen, wors an man sie so gar unfehlbar erkennen kan? So wird dann folgen, daß die Eide heut zu Tag nötig sind, und den Christen erlaubt sei 311 schwören, nämlich, damit solche zufrieden ges stellt werden, die diesen oder jenen vor keinen aufrichtigen Mann oder wahren Christen ers Kennen wollen.

gdy antworte, es ist einem Christen keineswegs Antwort. erlaubt zu schwören, welchen Christus zu seiner wesentlichen Wahrheit berufen hat, die vor allen DieMahr, Lydschwüren bergegangen ist; indem er ihm zu ter als die schweren verboten, und hingegen die Wahrheit Endschmis in allen Dingen, zur Ehre Christi, der ihn berus fen, zu reden geboten hat: Damit man sehen mos

ge, daß den Worten seiner Jünger so gewiss zu gläuben sei, als den Eidfdwúren aller Welt-Mens schen. So ist ihnen auch durchaus nicht erlaubt, sich hierinnen treulos zu erweisen, damit sie nur ans Dern gefallen, und das Creuß flichen mögen. Denn deshalb blieben die ersten Christen etlidye hundert Jahre getreu; welche, wenn man sie zum Schwören freiben wollte, einmüthiglich antworteten, ich bin

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wider die Eide.

Zeugnisse ein Christ, ich schwóre nicht. Was soll ich von der Senden den Heiden sagen, darunter einige zu solchem Grad

der Redlichkeit gelangt sind. Denn Diodorus Siculus erzählt lib. r6. Daß die Darreichung der rechten Sand unter den Persiern ein Zeis chen gewesen, daß man die Wabrbeit geredet babe. Und die Scythen, wie Q. Currius berichs tet, sagten bei ihrer Unterredung mit Alexander dem großen: Gedente nicht, daß die Scythen ihre Freundschaft durch Eidliwûre bekraftis gen, sie schworen durch Saltung und Erfül lung dessen, was sie versprochen

und zugesagt Serm. z. haben. Stobæus meldet, Solon habe zu sagen pfles

gen, ein ehrlicher Mann muß in solchem Anses ben stehen, daß er keines ‘Eids nötig har; mas fen es vor eine Verringerung seiner Ebre zu achten, wenn er zum Šehwören gezwungen wird. Pythagoras hat unter andern diese Regel in seiner Rede, als ein Zeichen einer guten Vers waltung des gemeinen Wesens: Niemand soll Gott durch einen Eidíchwur zum Zeugen ans rufen, auch nicht einmal vor Gericht; sondern es gewohne sich ein jedweder, deshalb zu reden, daß ihm auch ohne Eid getrauer werde. Bafilius der große rühmet den Clínias, einen Heiden, daß er lieber Orey Talenta, welches ohngefähr 3000. Pfund Sterling austrägt, bezahlen, als

schwören wollen. Socrates hatte, nach Stobæi Serm, 14 Bericht, diesen Wahlsprudy: Die Pflicht eines

ehrlichen Mannes erfordert, daß er der Welt zeige, welchergestalt die Sitten und Sandluns gen rechtschaffener Leute fester und gewisser

sind, als “Eidfchwüre. Eben dieses Urteil hat de Leg. 12. auch Socrates gefället. Plato widerfekte sich in feis

nem Gerichte den Endsdymüren gleichfalls. Quintilianus merket an, daß es vor Aiters eine rechte

Schande

Stob.

Schande gewesen, wenn einer zum Schwören d angehalten worden; und wenn man einem Edelen Die einen Eid aufzulegen gesucht, so wäre solches eben

so viel gewesen, als ob mani ihm durch den Sens Fer die peinliche Srage vorgeleget bätte. Der

Rómische Kayser Marcus Aurelius Antonius fue se get in seiner Beschreibung eines rechtschaffenen Mans

nes: Seine Aufrichtigkeit ist so groß, daß es i mit ihm keines Eides bedarf. Dieses Zeugnis

haben, wie Grotius aus Maimonide berichtet, auch einige Juden abgeleget, daß der Mensch am allerbesten thue, wenn er sich alles Schworens enthielte. Die strenge Secte der Elsaer unter ihnen hielte, nach Philonis Judæi Bericht, ihre Worter vor sicherer, als Eidschwüre; und es wurden diese unter ihnen vor unnötig geadytet. Und Philo silbst gebietet, bei Erwähnung des dritten Gebots, seine Meinung hiervon auf folgende Weis fe zu erkennen: Es ware beffer, ganz und gar nicht zu schwören, sondern sich zu gewöhnen, die Wahrheic allzeit dergestalt zu reden, daß bloße Worte die Gewalt eines Eids haben möchten. Und an einem andern Ort spridit er: 5£s ist der natürlichenVernunft am gemafesten, sich des Schworens gänzlich zu enthalten. Wo. bei er den Rath, erteilt, deß man eines froms men und ehrlichen Manns Wort eben so viel rolte gelten lassen, als einen Eioschwur.

Wer darf demnach länger daran zweifeln, daß Onde von Christus, weil er seine Jünger die höchste Vollkoms Christo menheit lehren wollen, die EiOrchwüre, als ein bert. Stück von den ersten Anfangsgründen der Schwach, heit, aufgehoben und an derenStatt den Gebrauch der Wahrheit bestätigtbabe? Wer kan nun noch ferner in dem seltsamen Wahn Itehen bleiben, daß die heiligen Mártyrer, und die alten Kirchen, Bb 6 6 6

Lehrer

Lehrer und Väter der ersten dreyhundert Jahre, nebst vielen andern seit derselbigen Zeit, sich den Eidíchwüren dergesialt widerseket, damit sie nur das eitle und vermessene Sdwören bei den Geschóps fen oder heidnischen Gößen, welches auch schon uns ter dem Gerek verboten war; und nicht auch das Schwören bei demi wahren Gott, in Wahrheit

und Gerechtigkeit, die daselbst geboten war; be die Zeug, strafen mögen, als, Policarpus, Justinus Martyr, nisse der Apol. 2. und viele Märryrer und Blutzeugen, der die Ens wie Eufebius erzählt. Tertullianus in seiner Apol. de und das cap. 32. ad Scap.cap. 1. de Idol. cap. II. Clem.

. Alexandrinus, Strom, lib. 7. Origen. in Marth. Tract. 25. Cyprianus, lib. 3. Atbanasius, in Pafl. & Cruc. Domini Christi. Hilarius in March. 5, 34. Bafilius Magn. in Psalm 14. Greg. Nylenus, in Cant. Orat. 13. Gregor. Nazianzenus, in Dialog. contr. Instrument. Epiphanius, advers, hæref. lib. I. Ambrof. de Virg. lib. 3. Idem in Matth. 5. Chrysostomus in Genes. homil

. 15. Idem Homil. in Act. Apost. cap. 3. Hieronymus, Epift. lib. part. 3. ep. 2. Idem in Zach. lib. 2. c. 8. Augustinus, de Serm. Dom. Serm. 28. Cyrillus, in Jer.4. Theodoretus, in Deut. 6. Ifidorus Pelufiota, Ep. lib. I. ep. 155. Chromatius, in Matth. 5. Johannes Damafcenus, lib. 3. cap. 16. Caffiodorus, in Pfalm. 94. Ifidorus Hyspalensis cap. 31. Antioch. in Pandes, scripr. hom, 62. Beda in Jac. 5. Haimo in Apoc. Ambrofius Ansbertus in Apoc. Theopbylartus in March. 5. Pafchafius Radbertus in Match. 5. Otbo Brunsfelfius in Matth. 5. Drutbmarus in Mari. 5. Euthymius Eugulinus Bibliotheca vet. Patr. in Matth. 5. Qecumenius in Jac. 5, 12. Anselmus in Match. 5. Waldenses, Wiclevus, Erasmus, in Matt. 5. & in Jac. 5. Wer kan doch, wenn er diese Stellen alle liefet, den wahren Verstand ihrer

Meinung,

Meinung, die sie in dieser Sache geleget, lánger in Zweifel ziehen? Und wie kan doch derjenige, der da überzeugt ist, daß sie allen Eioschwüren zus wider gewesen, dem tbeuern Namen Christi eine solche Schmach zuziehen, daß er seine Nachfolger ipiederum einer solchen Sdande und dem Christens thum unanständigen Sache zu unterwerfen sucht? Jii es nicht vielmehr hohe Zeit, daß alle göttseligen Herzen ausserst dahin bemüht sind, diesen Mißs brauch und Schands Flecken von der Christliden Religion abzuwenden?

Legtens geben sie für, dieses würde Betrug Einturf. und Verwirrung nach sich ziehen. Denn Bea trüger würden sich als ehrlich anstellen, und uns ter dem Vorteil dieser Ordnung ohne Furcht und Strafe in den Tag hinein lügen.

Ich antworte: Es finden sich zweierley Betres Antwort. gungs-Gründe, welche einen Menschen die Wahrs heit zu reden verbinden. zu erst, entweder die Furcht Gottes in seinem Herzen, und die Liebe jur Wahrheit, derin no dicse anzutreffen ist, dä bedarf es keiner Eidfchwäre, die Wahrheit beraus zu pressen: Oder, zweitens, die Furcht vor det DieStrafe Strafe eines Richters. Daber laffe man eben derLügner. dieselbe, oder vielinelr eine noch grössere Strafe vor diejenigen bestimmen, die so gewisse Wahrheit in Worten und so große Einfältigkeit des Herzens vorgeben, daß sie nicht lügen können, und sich so großer Ehrerbietung gegen das Gesetz Christi rúls men, daß sie sich um $ Gemissons willen weigern, auf einigerley Weise , i schwören. Man bestims me ihnen, sage ich, eb.n dieselbe oder vielmehr eis ne noch grössere Bestrafung, wenn sie darinnen fels (en und sich auf einer Unwahrheit betreten lassen; und deshalb wird eben dieselbe gute Ordnung, ja, eis ne noch viel grössere Versicherung wider die Bes Bbb b b 2

trúger

beriande trerden zum Erems

trüger sein, als wenn die Eidschwüre fortgefest pürden; und zwar um so viel desto mehr durch) ders

gleichen schärfere Strafe, denen diese verstellica Heudler und falschen Gleißner unterworfen sein núrden. Hicrdurch würden gottlose Leute desio michr abgesdirecft, und fromme Herzen von aller Unterdruckung, sowohl was ihre Freiheit als Gús ter betrifft, befreit werden. Um welcher Ursache willen Gott öfters die Obrigkeit und ihren ganzen Staat, ihres zarten Gewissens baiber, als einer ihn höchit angenehmen Sache, mit gnädig:n Aus gen ansiebet. Daferne aber jemand noch weiter daran zweifelt, daß solches ohne Urrordnung in eis

nein gemeinen Wesen möglich zu machen sei, der Die Bereis fehe sich nur in den Vereinigten Niederlanden nigten Nie:

um, so wird er die guten Wirkung davon schon gewalir werden. Denn daielbst ereignet sich, wes

gen der großen Anzahl Kaufleute, öftere Gelegens P. I ange: jübret. belt hierzu, als an irgends einem andern Ort; und

ungeachtet die Menge derer, die deshalb gesinnt sind, febr groß uit, denen die Staaten nun diese hundert

Jahre ber hierinnen gewilfahret haben, und noch diese Stunde milfabren; so ist doch dessen unge. achtet noch nicits daraus erfolgt, so der Repubs lic, deni hiegiment, oder der guten Ordnung nochteilia gewesen wäre; sondern es sind der Sands lw:: ; und dem gemeinen Besten vielmehr besondes re Vorteile daher zugeflonjen.

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